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Espresso – klein aber oho

Espresso im Glas

Der perfekte Espresso ist keineswegs ein Zufall. Vielmehr gehört zu diesem ganz besonderen Getränk viel Knowhow, Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Auf den ersten Blick mag die Zubereitung ganz einfach erscheinen. Kaffeemaschine an, Pulver einfüllen, brühen. Doch wer auf der Suche nach einem einzigartigen Kaffeeerlebnis ist, muss schon etwas mehr Leidenschaft in die Zubereitung legen.

Der Zauber liegt nicht nur in der Bohne

Die Bohne ist natürlich grundlegend für den Geschmack des Espresso, dennoch ist auch sie nur ein Teil des Ganzen. Denn während die Bohne zwar den Geschmack liefert, sind Mahlgrad, Brühdauer und sogar das verwendete Wasser weitere wesentliche Faktoren in der Zubereitung eines wirklich guten Espresso. Für die sonst so entspannten Italiener ist er zudem mehr, als nur ein Heißgetränk. Vielmehr ist der Espresso Teil eines unvergleichlichen Lebensgefühls. Aus diesem Grund vertrauen auch Italiener hier nicht nur auf ihren Bauch, sondern folgen dem Grundsatz der „Vier M“:

  • la miscela
  • la macinatura
  • la macchina
  • la mano

La miscela – die Bohnenmischung, hat bei der Zubereitung des Espresso natürlich Priorität. Hier gilt es, hochwertige Bohnen zu verwenden, die möglichst frisch aus der Rösterei und nicht aus dem Supermarkt stammen. La macinatura – der Mahlgrad, ist ein wichtiger Faktor bei der Espressozubereitung. Denn stimmt dieser nicht, weicht auch die Brühzeit ab. 7 Gramm Kaffeemehl werden benötigt und sollen in einer Brühzeit von 25 bis maximal 30 Sekunden zwischen 25 und 30 ml Espresso ergeben. Bei der richtigen Menge hilft eine Feinwaage.

La macchina – eine klassische Siebträgermaschine ist der beste Weg, um einen klassischen Espresso zuzubereiten. Doch nicht jeder kann oder möchte sich so eine Maschine leisten. So ist auch die altbekannte Herdkanne immer noch eine hervorragende Alternative, um einen Espresso herzustellen. La mano – die Hand und zugleich die Erfahrung sind eine weitere Zutat für den Weg zum perfekten Espresso.

Auch Geschicklichkeit spielt dabei eine Rolle, denn das verwendete Wasser sollte eine Wassertemperatur zwischen 86 und 90°C besitzen. Hier sollte vor allem auch darauf geachtet werden, gefiltertes Wasser zu verwenden. Denn in Deutschland ist das Wasser in aller Regel hart und enthält damit Kalk, der sich negativ auf den Geschmack des Kaffees auswirkt. Hier sollte also in jedem Fall gefiltertes Wasser verwendet werden, um den puren und reinen Geschmack des Espressos auch wirklich genießen zu können.

Der perfekte Espresso

Auch wenn die Italiener sonst eher von Bürokratie absehen: In Sachen Espresso verstehen Sie keinen Spaß. So gibt es sogar Eckwerte für die Zubereitung des Espresso, die vom Instituto Nazionale Espresso Italiano (INEI) herausgegeben wurden:

  • Zu verwendende Menge Kaffeemehl: 7 Gramm (+/- 0. Gramm)
  • Wassertemperatur in der Maschine: 88°C (+/- 2°C)
  • Endtemperatur des Espresso in der Tasse: 67°C (+/- 3°C)
  • Wasserdruck: 9 bar (+/- 1 bar)
  • Brühdauer: 25 Sekunden (+/- 2.5 Sekunden)
  • Menge Espresso inklusive Crema: 25 ml (+/- 2,5 ml)

Ein perfekter Espresso ist also für jeden Kaffeeliebhaber mehr, als nur einmal auf ein Knöpfchen zu drücken. Es ist eine Leidenschaft, die sich in der gesamten Zubereitung widerspiegelt und in einem perfekten Ergebnis endet. Doch der Aufwand lohnt sich. Denn wer einmal einen liebevoll zubereiteten Espresso getrunken hat, wird sich nicht mehr auf Kapselkaffe, Instantpulver oder günstige Varianten aus dem Supermarkt einlassen.

Bildnachweis:

  • HKB